01.12.2014

Was ein Wochenende, was ein Morgen! (In mir sprudelt ganz viel Glück)


Ein herzliches "Salut, ça va?" an euch!

Mensch, mensch, mensch, in den letzten Tagen hatte ich einfach das Gefühl, der glücklichste Mensch auf der Erde zu sein. Ich war so voller Freude und Glück, dass ich richtig glückselig war und es auch immer noch wäre, würde meine Müdigkeit das Gefühl nicht betäuben.

Am Donnerstag Nachmittag bin ich nach Paris gefahren, um dort meine Pariser Mitfreiwilligen zu besuchen. Geplant hatte ich, bis Sonntag Abend die Stadt zu sehen, einige Museen anzuschauen, die Leute wiederzutreffen und einfach ein bisschen Großstadtluft zu schnuppern.
Allerdings war es so schön, Laura und Laura, Amadeus, Paul und Simon zu sehen, dass es viel viel schöner war, mich mit ihnen zu treffen, als großartig die Stadt zu besichtigen. Es war so schön mit allen zu reden, sich auszutauschen und den Freiwilligengeschichten zu lauschen. Es sind einfach so liebe Menschen, dass es mich total glücklich gemacht hat, dieses Wochenende. Das hat mich etwas überwältigt, denn ich hatte mich schon auf Paris gefreut und darauf, die anderen wiederzusehen, aber dass es mich so im Herzen erwärmt, hätte ich nicht gedacht.
Als ich beispielsweise Laura am Freitagnachmittag vorm Musée d'Orsay traf (dass ich schon seit Jaaahren besuchen möchte), hatten wir uns so viel zu erzählen, dass wir uns kurzerhand beschlossen, ERST einen Kaffee im Museumscafé zu trinken und DANN das Museum zu besichtigen. Letztendlich haben wir drei Stunden lang geredet und es war einfach nur total angenehm über alles zu reden, was man halt irgendwie auf dem Herzen hat. Das ging, glaube ich, auch ihr so. Und so war es dann plötzlich eine halbe Stunde vor Schließung und wir sind noch ganz schnell einmal durchs Museum gehetzt, um einen groben Eindruck zu bekommen. Das war zwar etwas schade ums Museum, aber alleine schon dort in der großen Halle zu stehen und die Stimmung auf sich wirken zu lassen war beeindruckend, Und das Gespräch war diesen 'Verlust' auch alle Male wert!
Freitag Abend war ich dann mit Amadeus, Laura, Paul und Simon feiern, was ziiemlich lustig war. Der Abend hatte echt so einige Highlights.
Samstag haben Laura (die andere Laura, es gibt zwei in Paris) uns einen ruhigen Morgen gemacht, dann in Ruhe in einer Bäckerei gefrühstückt und waren dann ein bisschen shoppen. Es war allerdings so voll in den Geschäften, dass es ziemlich anstrengend war. Abends waren wir (Laura, Amadeus und ich) dann noch Essen. Mein Papa hatte das Restaurant mal entdeckt, als er mit meiner Mutter in Paris war und da es ihm so gut gefallen hat, wollte er uns sehr gerne dort einladen. Es war auch tatsächlich ein ganz fantastischer Abend und wir haben wirklich ausgesprochen lecker gespeist. Das Essen war einfach super und wir waren alle drei sehr begeistert (Eine weitere Danksagung an Papa!!)
Sonntagmorgen haben wir zusammen gefrühstückt und ich war dann noch mit den Jungs in der Adventsmesse in der Christuskirche, eine deutsche Gemeinde in Paris. Das war auch irgendwie total schön und feierlich und wir hatten uns voll darauf gefreut, deutsche Adventslieder zu singen. Danach gab es noch einen kleinen Weihnachtsmarkt, allerdings war es so voll, dass wir uns gar nicht so richtig umgeschaut haben, Es gab auch einen Stand mit deutschen Lebkuchen und da gings echt heiß her - die Leute haben alle lautstark versucht, was von den heiß begehrten deutschen Lebkuchen zu ergattern. Und so bot sich mir ein sehr amüsantes Schauspiel am Lebkuchenstand. Danach sind wir noch Paul gefahren und waren dort, bis ich am Nachmittag gefahren bin. Laura und Amadeus haben mich noch Zug gebracht, was wirklich super nett war.
Ich war etwas traurig, dass ich wieder fahren musste, denn es hat echt Spaß gemacht mit allen. Dass ich das so genossen habe, mag vielleicht auch daran liegen, dass es hier einfach nicht so wirklich viele junge Menschen gibt und so hat man zwar schon eine Art Freundschften mit den Landwirten und Co., aber es ist eben doch noch was anderes. Andererseits habe ich durch diese tage und die Gespräche auch nochmal mein Projekt hier im guten alten St.-Jean-Le-Blanc zu schätzten gelernt. Das Leben hier erscheint mir wesentlich entspannter, ruhiger, umweltfreundlicher und persönlicher. Außerdem ist es hier viel leichter wirklich in Kontakt zu kommen mit den Franzosen, der Sprache und der Kultur, bzw. dem französischen Alltagsleben. Auch wenn es natürlich nicht sowas gibt wie DAS französische Alltagsleben, bekomme ich ja durch die Arbeit auf den Höfen und die gemeinsamen Mittagessen doch so einiges vom Familienalltag mit.

Es waren echt total schöne Tage und es hat mich wie gesagt extrem glücklich gemacht, so viel mit diesen Menschen zusammen zu sein. Besser als jedes Museum!

Meine Glückseligkeit, die vermutlich dezent schnulzig und bizarr klingt, wurde dann heute morgen nochmal durch ein paar Ereignisse verstärkt und erreichte ihren Höhepunkt. Zunächst einmal mussten wir heute erst ziemlich spät zur Arbeit (genauer gesagt erst zum Mittagessen) und so konnte ich etwas Schlaf nachholen und länger schlafen. Aufgewacht las ich dann noch ein bisschen und öffnete das erste Türchen von meinem Schokoadventskalender, den Annemarie mir geschickt hatte. Ich ging runter um mich dann doch mal aus meinem warmen Bettchen zu trauen und da standen dann auf dem Tisch ganz ganz viele Kekse, die Caro für mich gebacken hatte. "Das ist dein Weihnachtsgeschenk!" Ich habe mich darüber so so so sehr gefreut! Vor allem weil sie versucht hat, mein Lieblingsweihnachtsgebäck zu machen: Lebkuchenherzen. Von außen erkennt man es zuerst nicht (sie war so fies und hat mich raten lassen, was es ist), aber wenn man die Augen zu macht und es ganz genüsslich ist, schmeckt man ganz genau, dass das waschechte Lebkuchenherzen sind. Lecker, lecker! Als sei das noch nicht genug, sah ich in dem Moment das gelbe Postauto auf dem Weg vor unserem Haus stehen (es hält sonst NIE bei uns) und die Postfrau hatte doch tatsächlich ein Päckchen (man nenne es lieber Paket) für mich von meinen Eltern. Darüber habe ich mich dann wieder sooo so so sehr gefreut, dasss ich so glücklich war, dass ich einfach beim Auspacken total ausgeflippt bin und immer nur gesagt habe "Ich bin so glücklich! Ich bin so glücklich!" Jetzt ist mein Zimmer zwar immer noch unordentlich, aber dafür ein wenig weihnachtlich dekoriert und es riecht schon ein wenig nach Tanne (dicke rote Kääärzäään, Tannenzweigenduuuuft).

Ich bin so glücklich! Ich bin so glücklich! Ich bin so glücklich!
Und ich friere.

À bientôt,
Hennie